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Der Arbeitszeugnis Blog

Zeugnissprache richtig entschlüsseln

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Blogbeitrag

Zeugnissprache richtig entschlüsseln

 

Zeugnisaussteller müssen beim Schreiben eines Arbeitszeugnisses der Wahrheitspflicht und zugleich der Wohlwollenspflicht gerecht werden. Der Zeugnisaussteller muss also den Adressaten des Zeugnisses wahrheitsgemäß bewerten, wobei er jedoch keine Kritik äußern oder negative Eigenschaften und Verhaltensweisen aufführen darf. Dies führte zur Entwicklung der sogenannten Zeugnissprache, die es den Zeugnisempfängern schwer macht, den wahren Inhalt ihres Dokumentes herauszulesen.

Im Grunde ist es aber eigentlich ganz einfach: Hinter den typischen Zeugniscodes verbergen sich die klassischen deutschen Schulnoten von 1 bis 6. Oft gibt es nur kleine Unterschiede im Wortlaut zwischen den Formulierungen, die aber eine ganze Note ausmachen können. Wer kennt Sie nicht, die Zufriedenheitsfloskel. An diesem Beispiel können Sie am besten sehen, dass es oft nur kleine Unterschiede zwischen den Formulierungen gibt, die aber einen großen Einfluss auf Ihre Bewertung haben können:

  • Note 1: Alle ihr übertragenen Aufgaben erledigte Frau Meier stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.
  • Note 2: Alle ihm übertragenen Aufgaben erledigte Herr Müller stets zu unserer vollen Zufriedenheit.
  • Note 3: Alle ihr übertragenen Aufgaben erledigte Frau Schulze zu unserer vollen Zufriedenheit.
  • Note 4: Alle ihm übertragenen Aufgaben erledigte Herr Möller zu unserer Zufriedenheit.
  • Note 5: Alle ihr übertragenen Aufgaben erledigte Frau Schumann insgesamt zu unserer Zufriedenheit.
  • Note 6: Er hat sich bemüht, die ihm übertragenen Aufgaben zu erledigen.

Zur Anwendung kommt hier die sogenannte Positiv-Skalen-Technik, bei der selbst schlechte Bewertungen noch positiv formuliert werden. Was es darüber hinaus noch für Verschlüsselungstechniken für Arbeitszeugnisse gibt, wird im Folgenden näher ausgeführt:

  • Passivierungstechnik: Wenn Formulierungen gewählt werden, die den Zeugnisempfänger initiativlos beziehungsweise unselbstständig erscheinen lassen. Eine häufig verwendete Aussage ist »wurde beschäftigt«.
  • Leerstellentechnik: Eine Aussage, die erwartet wird, wird weggelassen. Wenn das

Verhalten gegenüber den Mitarbeitern bei einer Führungskraft im Arbeitszeugnis nicht erwähnt wird, kann man von Schwierigkeiten ausgehen.

  • Negationstechnik: Anwendung von Verneinungen, wie etwa »Er war nie unpünktlich« oder »Ihr Verhalten war ohne jeden Tadel«.
  • Ausweichtechnik: Banalitäten oder Selbstverständlichkeiten werden aufgeführt, wie zum Beispiel der ehrliche Umgang mit Bargeld bei einem Kassierer.
  • Widerspruchstechnik: Wenn sich verschiedene Zeugnisaussagen widersprechen. Wenn etwa dem Zeugnisempfänger insgesamt sehr gute Leistungen bestätigt werden, aber im Abschluss des Zeugnisses kein Bedauern über das Ausscheiden erscheint.
 

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